Theoretischer und Praktischer Unterricht mit Video-Clips

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Mrz

Fahranfänger leben gefährlich, da sie laut der Stastik an 25 Prozent der Unfälle beteiligt sind. Für die Neulinge sind die ersten 10.000 Kilometer besonders gefährlich. Die Mischung aus nicht vorhandener Erfahrung, übermäßiger Risikobereitschaft und Unfähigkeit, Verkehrssituationen realistisch einschätzen zu können, bringen die jungen Menschen immer in Situationen, die sie vor unlösbaren Hürden stellt.

Neues Konzept

Da die Unfallzahlen noch weiter gesenkt werden müssen, hat sich der TÜV-Rheinland ein neues Element für die theoretische Führerscheinprüfung ausgedacht, von der sich die Experten eine Verbesserung der Verkehrssicherheit versprechen. Statt nur mit Bildern von Verkehrssituationen zu arbeiten, möchte man demnächst mit Videosequenzen arbeiten, die ganz bestimmte Situationen im Straßenverkehr darstellen sollen. Diese Videos sollen ab 2012 in die Theorieprüfung eingeführt werden. Aktuell werden Pilotprojekte bereits in Köln, Bonn, Mönchengladbach und Gummersbach getestet und auch bei den jungen Prüflingen ist man schlichtweg begeistert.

Gefahrensituationen besser einschätzen lernen

Mit kurzen computeranimierten Szenen lassen sich Gefahrensituationen realistisch darstellen. Der Prüfer kann dadurch gezielter abfragen, ob der Prüfling die Gefahrensituation erkannt hat oder nicht, um diese zu vermeiden. Die fatalen Konsequenzen des Fehlverhaltens werden außerdem noch simuliert. Der Prüfling darf sich in der Prüfung die Filme mehrmals anschauen, bevor er sich dann für eine der drei Antworten entscheidet. Der westfälische Verkehrsminister ist davon überzeugt, dass die Führerscheinprüfung dadurch weiter optimiert wird. Dank der 18 Filme und der Clips, die ständig variieren, lassen sich neue Darstellungen mit veränderten Gefahrensituationen zeigen. So kann der Prüfling Gefahrensituationen rechtzeitig erkennen und dementsprechend handeln und sich nicht mehr wie früher auf das Auswendiglernen der Prüfbögen verlassen. Somit wird also der Papierprüfbogen durch den PC abgelöst.

Praktische Fahrstunde einmal anders

In Herford setzt der Fahrschulunternehmer Dennis Kollmann bereits in der Fahrschule die Handyapp “ Drivers Cam“ ein. Mit dieser Handykamera werden die Fahrstunden gefilmt und danach auf einen Server abgelegt. Das programmierte System ordnet jedem Fahrschüler einen Zugang zu, mit dem er die gefilmten Fahrstunden selber anschauen und auch anderen Freunden via Internet zugänglich machen kann (Beispiel: Facebook). Auf dem Smartphone kann der Fahrlehrer an vorher markierten und per GPS angezeigten Punkten ein Feedback in Form von drei Sternen abgeben. Der Fahrschüler kann diese einsehen und auch Aufgaben anschauen, bei denen er den Ausbilder nicht zufrieden gestellt hat. Dieses Konzept hat nicht nur die Eltern, sondern auch die Fahrschüler vollkommen überzeugt und es wird sich bestimmt auch in anderen Fahrschulen durchsetzen.

Unterstützung beim Autokauf

Der TÜV-Rheinland bietet Fahranfängern nach bestandener Prüfung die Möglichkeit, das erste gebrauchte Automobil kostenlos auf Mängel überprüfen zu lassen. Die Techniker überprüfen mehr als 30 Bauteile und erleichtern dem Schüler die Entscheidung, dieses Fahrzeug dann zu kaufen. Immerhin kann man an der Statistik genau feststellen, dass bei gebrauchten PKW`s (älter als 8 Jahre) doppelt so viel technische Mängel auftauchen, ganz im Gegensatz zu jüngeren Fahrzeugen.