Führerscheinklassen BE, C und CE
Feb.
Mehrspurige Kraftfahrzeuge
Anforderungen, Inhalte und Prüfungsabläufe
Grundlagen mehrspuriger Kraftfahrzeuge
Die Führerscheinklassen BE, C und CE zählen zu den Qualifikationen, die Voraussetzung für das sichere Führen mehrspuriger Fahrzeuge sind. Jede dieser Klassen deckt einen eigenen Anwendungsbereich ab und stellt unterschiedliche Anforderungen an den Prüfling. Während der BE-Schein vor allem für das Ziehen größerer Anhänger im privaten oder beruflichen Alltag relevant ist, betreffen die Klassen C und CE das Führen schwerer Nutzfahrzeuge und Fahrzeugkombinationen. Alle Prüfungen beinhalten festgelegte Pflichtinhalte, umfangreiche Fahraufgaben sowie eine klare zeitliche Vorgabe, die vom Prüfling souverän erfüllt werden muss.
Die Führerscheinklasse BE – Kombinationen aus Pkw und Anhänger
Wer eine Fahrerlaubnis der Klasse BE anstrebt, erweitert seine bisherigen Möglichkeiten im Umgang mit Fahrzeug-Anhänger-Kombinationen. Diese Qualifikation erlaubt das Ziehen größerer, schwererer Anhänger, die über die reine Klasse B hinausgehen.
Die praktische Prüfung umfasst eine festgelegte Zeitspanne von 45 Minuten. Innerhalb dieses Rahmens muss der Prüfling mehrere Pflichtaufgaben bewältigen. Dazu gehört zunächst das Verbinden und Trennen von Zugfahrzeug und Anhänger – ein elementar wichtiger Schritt, der die grundlegende Beherrschung der Fahrzeugkombination zeigt. Darüber hinaus wird eine spezifische Grundfahraufgabe verlangt: das Rückwärtsfahren um eine Ecke nach links. Diese Aufgabe dient dazu, die Präzision und das räumliche Verständnis des Prüflings zu überprüfen. Abschließend folgt eine Fahrt im öffentlichen Straßenverkehr, während der gezeigt werden muss, dass die Kombination sicher und regelkonform geführt werden kann.
Die Führerscheinklasse C – schwere Kraftfahrzeuge sicher manövrieren
Die Klasse C richtet sich an Fahrer schwerer Lastkraftwagen. In diesem Bereich steigen sowohl das technische Verständnis als auch die fahrerischen Fähigkeiten, die der Anwärter nachweisen muss. Die Prüfungszeit beträgt 75 Minuten und setzt sich aus mehreren Teilen zusammen.
Zunächst wird eine technische Abfahrtskontrolle verlangt. Hier überprüft der Prüfling das Fahrzeug gründlich auf seine Einsatzfähigkeit – darunter Bremsanlage, Beleuchtung, Reifen, Kupplungseinrichtungen, Betriebsflüssigkeiten und weitere sicherheitsrelevante Komponenten. Diese Aufgabe verdeutlicht, dass der künftige Fahrer den Zustand seines Fahrzeugs fachgerecht beurteilen kann.
Es folgen zwei festgelegte Grundfahraufgaben. Zu den typischen Manövern zählen:
– Rückwärtsfahren und Versetzen nach rechts an eine Rampe, wie sie zum Be- oder Entladen genutzt wird.
– Rückwärtsfahren in eine Einmündung, Kreuzung oder Einfahrt, um das Beherrschen enger Rangiersituationen nachzuweisen.
Darüber hinaus kann verlangt werden, dass der Bewerber sein Fahrzeug rückwärts in eine Parklücke bringt oder quer beziehungsweise schräg einparkt. Diese Übungen verdeutlichen die Präzision, die im Umgang mit einem schweren Lkw notwendig ist. Abschließend erfolgt die Fahrt im Straßenverkehr, die das sichere und vorausschauende Führen des Fahrzeugs nachweist.
Die Führerscheinklasse CE – Fahrzeugkombinationen im Profi-Bereich
Die Klasse CE erweitert den Tätigkeitsbereich des C-Führerscheins um die Berechtigung, Lastkraftwagen mit schweren Anhängern zu führen. Wer beruflich im Transportwesen tätig ist, benötigt häufig genau diese Kombination aus Zugmaschine und Anhänger.
Auch hier beträgt die Prüfungszeit 75 Minuten. Inhaltlich ähnelt die Prüfung in manchen Bereichen der Klasse BE, ist jedoch auf den professionellen Umgang mit schweren Kombinationen ausgelegt. Das Pflichtprogramm umfasst:
– Das Verbinden und Trennen der Fahrzeugkombination.
– Zwei Grundfahraufgaben, die das präzise Rangieren schwerer Einheiten abprüfen.
Zu den typischen Manövern gehören:
– Das Umkehren durch Rückwärtsfahren nach links, eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel Erfahrung im Umgang mit langen Fahrzeugzügen erfordert.
– Das gerade Rückwärtsfahren an eine Rampe, wie sie im Logistikbereich alltäglich genutzt wird.
Wie bei den anderen Klassen folgt eine Fahrt im Straßenverkehr, in der der Prüfling zeigen muss, dass er die komplette Kombination kontrolliert, Verkehrsregeln sicher anwendet und auch in komplexen Situationen verantwortungsvoll agiert.
Zusammenfassung – hohe Anforderungen für mehr Sicherheit
Alle drei Führerscheinklassen stellen hohe Ansprüche an Fahrtechnik, Fahrzeugbeherrschung und Verständnis für sicherheitsrelevante Aspekte. Während der Umfang und die Art der Aufgaben variieren, verfolgen alle Prüfungen dasselbe Ziel: Die sichere und verantwortungsvolle Teilnahme am Straßenverkehr mit Fahrzeugen, deren Größe und Gewicht deutlich über dem üblichen Pkw-Bereich liegen. Die genauen Aufgabenprofile und die strukturierte Prüfungszeit sorgen dafür, dass jeder Fahrer mit den erforderlichen Fähigkeiten ausgestattet ist, um seine Fahrzeugklasse kompetent zu beherrschen.
Mehr Informationen über die Führerscheinklassen „B“ und „BE“ sowie die Anhänger-Regelungen erhält man in diesem Videoclip vom deutschen Automobilclub ADAC.